Ich war soweit ich weiß ein sehr offenes und glückliches kind, bis ich etwa 12 oder so wurde. ich hab nach und nach mein Selbstbewusstsein verloren und mich immer mehr zurück gezogen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern einmal zufrieden mit mir gewesen zu sein. mit circa 16 Jahren ging es mir für ein halbes Jahr wirklich gut und ich dachte es könnte alles echt wieder werden. ich bin wieder unter Leuten gewesen und hatte sowas wie eine echte clique. (Bin eigentlich eher jemand der ne Handvoll guter freunde hat anstatt 20 bekannte) So schön diese zeit auch wahr, was danach kam war einfach der Horror. Ich kann mir bis heute nur schwer eingestehen, dass ich Opfer von mobbbing geworden bin und total einsam wurde, da ich mich einfach nicht in der Opfer rolle sehen will!!
Ich habe mich dann allerdings dazu entschlossen das alles hinter mir zu lassen und auf ein internat nach england zu gehen. (finanziell ging es mir und meiner Familie immer gut, daher war dieser schritt nichts unmögliches für mich)
die zwei Jahre Oberstufe dort habe ich wirklich genossen. Ich habe unglaublich viel gelernt und mich selbst wirklich weiter entwickeln können, zudem tat mir der abstand von zuhause auch sehr gut! Ich habe jetzt seit fast 5 Monaten meinen Abschluss und daher die schule verlassen und begreife erst nach und nach wie schön die zeit dort eigentlich war, dennoch wird mir auch bewusst, dass ich meinen Problemen zuhause davon gelaufen bin, da ich nach wie vor diesen inneren hass gegenüber allem habe was mich an die zeit damals erinnert. es fällt mir sehr schwer normal mit Leuten von meiner alten schule zu sprechen, da ich immernoch das Gefühl habe sie sehen mich als das verwöhnte töchterchen, die alles in den arsch geschoben bekommt. Es mag sein, dass ich materiell immer sehr gut ausgestattet war, allerdings wusste ich dies immer zu schätzen und habe es nie nach außen getragen. Im Gegenteil ich habe jahrelang versucht es so gut es geht zu verhüllen. Es geht mir gut ja, aber das was andere daraus gemacht haben war einfach lächerlich.
Aber egal nun habe ich mich eben nach meinem schulabschluss dazu entschieden nach england zum studieren zu gehen, zum einen da meine Universität eine der besten in meinem Fachgebiet ist, zum anderen weil ich immernoch den abstand suche. Ich lebe daher seit circa 2 Monaten in london und sollte mich unglaublich glücklich schätzen, dass ich so viele Möglichkeiten habe etwas aus mir zu machen, allerdings bin ich einfach nur einsam!!!
Ich habe schon über den Sommer gemerkt, dass es mir oft wieder sehr viel schlechter ging, allerdings kann ich behaupten, dass es mir seitdem ich hier bin einfach nur beschissen geht. Ich kann nicht schlafen, aber liege dennoch den ganzen tag im Bett, ich fange immer wieder an zu weinen und fühle mich einfach nur total erschöpft. Ich weiß nichtmehr wann ich das letzte mal etwas wie Freude empfunden habe und mir wird einfach bewusst, dass ich jeden tag aufs neue versuche meinen Kummer zu verhüllen.
ich weiß, dass ich mir dringend Hilfe suchen muss, aber dann müsste ich zugeben, dass etwas nicht mit mir stimmt und das fällt mir einfach unglaublich schwer, da ich es selbst nicht verstehe! Warum komme ich aus diesem tief nicht wieder raus und weshalb schaffe ich es immer wieder mich selbst so unglücklich zu machen.
ich gehe fast jeden Abend mit dem Gedanken ins Bett morgens bitte nicht mehr aufzuwachen, da ich weiß das mein problem größer ist als nur die momentane Einsamkeit.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und fühle mich so ohnmächtig…